Spiel 17 – Spielen verbindet

Wenn Jung und Alt gemeinsam Spaß haben, wenn überall Lachen zu vernehmen ist, wenn Menschen aus aller Herren Länder friedlich zusammensitzen – dann sind die Internationalen Spieltage in Essen.

Ein neues Spiel von Amigo heißt "Tief im Riff".Ein neues Spiel von Amigo heißt "Tief im Riff".Die Spiel 2017 lockt sie alle nach Essen: Brettspielnerds, Familien und Gelegenheitsspieler. Die Messe wächst Jahr für Jahr und bricht dabei allenfalls noch die eigenen Rekorde. Auch die Spiel 2017 ging mit Rekordzahlen an den Start: Mit rund 72.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche (Vorjahr: 66.000) und rund 1100 Ausstellern (Vorjahr: 1021 Aussteller) war die Messe so groß wie nie. Was vor 35 Jahren in der Essener Volkshochschule als kleines Spielertreffen begann, ist heute die weltweit größte Messe für Gesellschaftsspiele mit rund 175.000 Besuchern.

 

Viele Neuheiten sehnsüchtig erwartet

Nicht nur die Besucher kommen aus aller Herren Länder. 51 Nationen waren 2017 bei der Messe vertreten. Darunter die USA, Frankreich , Großbritannien sowie viele osteuropäische Länder. Aber selbst aus Neuseeland, Israel, Malta und Jordanien waren Verlage vor Ort. Erstmals war Saudi-Arabien vertreten. Drei gemeldete Verlage aus dem Iran konnten allerdings nicht kommen – sie hatten keine Ausreisegenehmigung erhalten, wie Dominique Metzler vom ausrichtenden Friedhelm-Merz-Verlag erklärte.

Repos aus Belgien reiste mit der Neuerscheinung "When I dream" nach Essen.Repos aus Belgien reiste mit der Neuerscheinung "When I dream" nach Essen.Alle Aussteller hatten zusammen rund 1200 Spieleneuheiten im Gepäck. Alles an nur vier Tagen zu testen war schlicht unmöglich. Und natürlich interessiert sich nicht jeder Besucher für jedes Genre. Nach dem ersten Tag war es vor allem die Mund-zu-Mund-Propaganda, die die Spieler an diesen oder jenen Stand lockte. Andere Neuheiten wiederum waren heiß ersehnt und ein Platz an den Tischen der entsprechenden Verlage war entweder gar nicht oder nur mit viel Geduld zu bekommen. Darunter „Heaven & Ale“ (eggertspiele), „Photosynthesis“ (BlueOrange), „When I dream“ (Repos) oder „Azul“ (Plan B Games) .

Bei den Spielen für die jüngsten Besucher zeichnete sich in diesem Jahr ein Trend zum Thema „Toilette“ ab. Mit „Flitzekacke“ (Hutter Trade/Megableu) und „Pipi Party“ (Hasbro) gab es gleich zwei Spiele zum Thema. Beide versprühten nach einer gewissen Spielzeit ordentlich Wasser – was auf der Messe lustig sein mag, aber auf dem heimischen Teppich vielleicht eher weniger. Nass wurde es auch bei „Soggy Doggy“ (Spin Master/Amigo) – ein Hündchen waschen ist nämlich nur so lange einfach, bis es sich kräftig schüttelt…

 

Exit-Spiele – ein Trend setzt sich fort

Seit 2016 sind Exit- oder auch Escape-Spiele in aller Munde. Ein Trend, der sich in diesem Jahr fortsetzte. Die Spieler müssen gemeinsam Rätsel lösen, um aus einem Raum zu entfliehen. 2017 kommen viele neue Abenteuer auf den Markt. In der Reihe „Escape Room: Virtual Reality“ (Noris) tauchen die Spieler mithilfe einer Virtual-Reality-Brille in die Szenerien ein. Beide Abenteuer sind dank der Brille und einer App als 360-Grad-Umgebung erlebbar.

Die Exit-Reihe aus dem Kosmos-Verlag wurde im Sommer mit dem Titel „Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet“. Auf der Spiel werden gleich drei neue Folgen der Spielereihe vorgestellt: „Exit Die drei ??? und das Haus der Rätsel“ sowie „Exit – Der versunkene Schatz“ sind bereits ab zehn Jahren geeignet, während sich „Exit – Der Tote im Orient“ an  Vielspieler richtet. Mit „Escape the Room – das Geheimnis des Refugiums von Dr. Gravely“ erweitert HCM Kinzel sein Portfolio zum Thema. Und Abacusspiele bringt mit „Deckscape: The Fate of London“ und „Deckscape: Time Test“ erstmals Exit-Spiele auf den Markt.


Prominenter Gast beim Moses Verlag

Sebastian Fitzek stellte ein Krimispiel vor.Sebastian Fitzek stellte auf der Pressekonferenz ein Krimispiel vor.Dazu gab es auf der Spiel 17 prominenten Besuch – nicht nur von den zahlreich erschienenen Spieleautoren, die für Autogramm- und Fragestunden zur Verfügung standen. Auch Bestsellerautor Sebastian Fitzek war zu Gast. Er hat gemeinsam mit Spieleerfinder Marco Teubner  das kooperative und spannende Spiel „Sebastian Fitzek Safehouse“ (Moses Verlag) entwickelt. Die Spieler sind Zeugen eines Verbrechens und versuchen, sich vor den Tätern in einem „Safehouse“ in Sicherheit zu bringen. Der Clou: Durch den Spielplan blättert man sich wie ein Buch. Bereits auf der Pressekonferenz am Mittwoch betonte der Thriller-Autor, dass es kein Spiel zu einem Buch sei. „Sie müssen keinen Fitzek gelesen haben, um das Spiel zu spielen.“

Genau andersherum ist es beim „Fundament der Ewigkeit“ (Kosmos), dem dritten Spiel zu einem Buch von Ken Follett nach „Die Säulen der Erde“ und „Die Pfeiler der Macht“. Ob das Spiel an den Erfolg der Vorgänger – beide verkauften sich bislang 250.000 Mal – anschließen kann, bleibt abzuwarten. Anders als die ersten beiden Spiele erscheint das Fundament der Ewigkeit nicht einige Zeit nach dem Buch, sondern parallel. Handeln, Intrigen spinnen und die Machtverhältnisse der Konfessionen beobachten – Spiele zu Follett-Büchern sind nichts für zwischendurch, können einen aber schnell in ihren Bann ziehen.

 

Ein neuer Preis für innovative Spiele

Erstmals vergeben wurde der neue Preis innoSPIEL für das innovativste Spiel des Jahrgangs. Er ersetzt künftig die „Essener Feder“, die bislang für eine vorbildliche Spielregel vergeben wurde. „In Zeiten, in denen die meisten Spiele eine gut verständliche Regel haben, wollten wir mehr auszeichnen, als nur das Regelwerk“, erklärte Frank Zirpins, Pressesprecher des Friedhelm-Merz-Verlages bei der Pressekonferenz. Ausgezeichnet wird demnach ein Spiel, das ein neues Genre begründen kann, das einen neuen Mechanismus hervorbringt oder die Art und Weise revolutioniert, wie Spieler sich ein Spiel aneignen.

Nominiert waren „Fabelsaft“ (2F-Spiele), „Lyngk“ (Hutter Trade/Huch) sowie „Magic Maze“ (Pegasus). Eine Jury hatte diese drei Titel vorab ausgewählt und sich schließlich für ein Spiel entschieden. Den ersten innoSpiel erhielt „Magic Maze“.

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Öffnungszeiten: Die Spiele-Messe ist noch am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Kosten: Der Eintritt kostet pro Tag für Erwachsene 13 Euro (Dauerkarte 31 Euro), Kinder von vier bis zwölf Jahren zahlen 7 Euro (Dauerkarte 18,50 Euro), Schüler, Studenten, Rentner, Schwerbehinderte 10 Euro (Dauerkarte 23 Euro). Eine Tageskarte für Familien für maximal fünf Personen (zwei Erwachsene, drei Kinder bis zwölf Jahre oder mit Schülerausweis) kostet 30 Euro.

www.spiel-essen.com

 

Chickwood Forest heißt das neue Spiel von Zoch.Chickwood Forest heißt ein neues Spiel von Zoch.

 

Fotos: © Redaktion Spieledorf