Gitterrätsel: Ein Wortsuchspiel mit Kuschelfaktor

Wer schon immer gern Wortsuchrätsel in Zeitschriften gelöst hat, kann aufatmen. Das Konzept gibt es jetzt auch als Gesellschaftsspiel. Bis zu vier Spieler suchen bei Gitterrätsel gleichzeitig nach einem vorgegebenen Wort – wer am Schnellsten ist, darf es mit Chips in der eigenen Farbe markieren. Aber wehe, später kreuzt ein anderer Spieler genau dieses Wort. Dann sind die Siegpunkte schneller weg als einem lieb ist.

Das Wichtigste in Kürze:

Name: Gitterrätsel

Verlag: Goliath

Jahr: 2009

Autor: ---

Illustration: ---

Altersangabe: ab 7 Jahren

Dauer: ca. 20 Minuten

Spieleranzahl: 2 bis 4

Auszeichnungen: ---

Verlagshomepage: www.goliathtoys.de

Preisempfehlung des Herstellers: 24,95

Erweiterungen: Erweiterungs-Set mit 20 neuen Themen (9,99 €)


Kartoninhalt:

  • 1 Spielbrett

  • 10 doppelseitige Spielkarten

  • 1 Totem (Hupe)

  • 280 Markiersteine (je 70 in blau, grün, rot und gelb)


Spielplan/Spielmaterial:

Das gesamte Spielmaterial für Gitterrätsel ist aus Kunststoff, wirkt aber dennoch recht solide. Rund um das Spielbrett sind Vertiefungen für die Markierchips angebracht. Diese könnten etwas größer sein – sobald man hineingreift, fallen immer ein paar Chips heraus. Die Chips haben die Form einer kleinen Linse, passen genau in die Vertiefungen des Spielbretts und können somit nicht verrutschen. Sie sind allerdings ziemlich klein und gehen schnell verloren – in dieser Hinsicht ist aufpassen angesagt.

Das Totem ist unter dem Spielbrett eingeklemmt. Dadurch bekommt es mit der Zeit einen Knick, was die Funktion aber nicht beeinträchtigt. Die Rätselscheiben sind nur aus etwas dickerem Papier. Da sie jedoch im Spielbrett von einem Plastikeinsatz geschützt werden, ist das dünne Material kein Nachteil.


Spielvorbereitung/Aufbau:

Vor dem ersten Spiel wird eine Rätselscheibe ausgewählt und in den Rahmen eingesetzt. Jeder Spieler entscheidet sich für eine Farbe der Markierchips. Zu guter Letzt wird das Totem bereitgelegt und schon kann es losgehen.


  • Karton
    Der Karton von Gitterrätsel.
  • Raetselscheiben
    Einige Rätselscheiben.
  • Spielbrett
    Das aufgebaute Spielbrett.
  • Totem
    Das Totem ist der Signalgeber.


    Spielablauf von Gitterrätsel:

    Jede Scheibe hat einen grünen Streifen, der als Erstes in der „Leselücke“ zu sehen sein sollte. Von dort aus wird im Urzeigersinn weitergedreht. In der Lücke erscheint dann immer das nächste zu suchende Wort. Dieses kann senkrecht, waagerecht oder diagonal versteckt sein – und zwar jeweils vorwärts oder rückwärts. Wer das Wort gefunden hat, schnappt sich das Totem, hupt und zeigt den Mitspielern das gesuchte Wort. Ist das korrekt, darf er das Wort mit Chips seiner Farbe markieren. Ist das Wort nicht richtig, wird weitergesucht.

    So weit, so einfach. Irgendwann werden sich aber auf jeden Fall Wörter kreuzen. Und dann geht es um viele Punkte. Findet Spieler zum Beispiel Spieler „Blau“ ein Wort, das ein bereits blau markiertes Wort kreuzt, passiert nichts. Der Spieler markiert auch das neue Wort mit seinen Chips. Ist das bereits markierte Wort jedoch von Spieler „Rot“, darf der blaue Spieler das neue Wort markieren – und sämtliche roten Chips des Wortes, dass er damit kreuzt, entfernen. Wer also zu Beginn viele Worte findet, muss später aufpassen, dass er am Ball bleibt. Sonst sind die Punkte ganz schnell wieder weg.


    Bewertung:

    Was in der Theorie der Spielanleitung ganz simpel klingt, erweist sich im Gitterrätsel-Praxistest als Gesellschaftsspiel mit Ecken und Kanten. Los geht es schon bei der Vorbereitung: Das Totem soll so platziert werden, dass es jeder Spieler gleich schnell erreichen kann. Dann müsste das Teil in der Tischmitte liegen – dort steht aber zwingend das Spielbrett. So muss zwangsläufig mindestens ein Spieler über das Brett greifen, um die Hupe zu erreichen (beim Spiel zwischen Kindern und Erwachsenen sollten die „Großen“ fairerweise dieses Handicap auf sich nehmen). Alternativ kann man die Hupe auch weglassen und sich auf einen bestimmten Ausruf einigen.

    Dann geht es los – und schon wird der zweite Nachteil sichtbar. Denn wenn vier Spieler rund um das Spielmodul sitzen, sehen immer zwei die Buchstaben auf dem Kopf. Das führt zum „Kuschelfaktor“, denn auf einmal drängen sich alle Spieler an der gleichen Seite um das Spielbrett. Zwar dreht sich das Feld im Spielverlauf einmal komplett, doch gerade Kinder im Leselernalter tun sich mit den auf dem Kopf stehenden Buchstaben schwer.

    Ohnehin sollten Kinder für Gitterrätsel schon sicherer lesen können. Jüngere Kinder nehmen beim Spielen gern den Finger zur Hilfe um das Wort zu „verfolgen“. Das führt zu unfreiwilligen Hinweisen an die Mitspieler – und das zwangsläufig zu Kabbeleien, wenn diese das ausnutzen und schnell nach dem Totem greifen. Das passiert vor allem dann, wenn Kinder verschiedenen Alters und mit verschieden stark ausgeprägten Lesefähigkeiten miteinander spielen.

    Tipp der Redaktion: Gerade jüngere Spieler sind schnell frustriert, wenn sie nach der Regel des „Wortkreuzens“ gleich alle Chips des gekreuzten Worts verlieren. Es bietet sich daher an, bei jüngeren Kinder die Regel etwas zu ändern: Statt aller Chips wird nur der gekreuzte Buchstabe entfernt und durch einen Chip des aktuellen Spielers ersetzt. Das macht das Spiel auch insgesamt spannender, da es bis zum Ende ausgeglichener bleibt.


    Spielkriterien:

    • Glück/Zufall: ---
    • Wissen: 6/10
    • Logisches Denken: ---
    • Gedächtnis: 8/10
    • Strategie/Taktik: 4/10
    • Interaktion: 6/10
    • Geschicklichkeit: ---

    Fazit:

    Gitterrätsel bringt ein klassisches Rätselprinzip auf das Spielbrett. Wortsuchspiele sind erfahrungsgemäß bei Kindern sehr beliebt, weil sie daran ihr Wissen messen können. Die Idee, die zu suchenden Wörter nach Themenfeldern einzugrenzen ist ebenfalls gut – so kann je nach Gebiet immer ein anderer Spieler „glänzen“. Der Spielspaß wird lediglich durch die Ausführung eingeschränkt. Das sich drehende Spielbrett ist nicht das Nonplusultra (Stichwort „auf dem Kopf lesen“) und je nach Aufstellungsort reflektiert das Licht so unglücklich in den Chip-Vertiefungen, dass man die Buchstaben nicht mehr erkennen kann. Idealerweise schauen alle Spieler von oben auf das Spielfeld – was zwingend das Spiel auf dem Fußboden voraussetzt.

    Fotos: © Redaktion Spieledorf

    7 GESAMTPUNKTZAHL

    Unsere Wertung

    Langzeitspielspaß

    6/10

    Qualität Spielmaterial

    6/10

    Spielanleitung

    10/10

    Einfacher Zugang

    8/10

    Preis/Leistung

    7/10

    VORTEILE

    • Kreuzworträtsel mal anders
    • Generationenübergreifendes Spiel

    NACHTEILE

    • Spielfeld reflektiert je nach Lichteinfall
    • Buchstaben dann nicht mehr gut lesbar
    Um unsere Webseite optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.