Dort wo Molly Mief auftaucht, versteckt sich alles andere Getier. Schließlich sagt man ja Stinktieren nach, dass sie ein spezielles Parfum verbreiten. So verstecken sich Katzen, Enten, Schlagen, Spinnen, Chamäleons und Fledermäuse in, auf, unter und hinter sämtlichen Gegenständen. Die Spieler helfen Molly Mief, die Tiere zu finden.
Das Wichtigste in Kürze:
Name: Molly Mief
Verlag:HABA
Jahr: 2011
Autor: Manfred Reindl
Illustration: Oliver Freudenreich
Altersangabe: ab 6 Jahren
Dauer: ca. 10 bis 15 Minuten
Spieleranzahl: 2 bis 4
Auszeichnungen: ---
Verlagshomepage:www.haba.de
Preisempfehlung des Herstellers: 9,95 €
Erweiterungen: ---
Kartoninhalt:
- 30 Suchbilder
- 5 Hupen (auf der einen Seite beklebt mit den Zahlen von eins bis fünf, auf der anderen Seite mit ein bis fünf Pfotenabdrücken)
- 1 Molly-Mief-Figur
- 1 Tierwürfel
- 1 Spielanleitung
Spielplan/Spielmaterial:
Die Suchbilder sind aus dünnerer Pappe (oder verstärktem Papier, je nach Sichtweise) – für unseren Geschmack könnten sie etwas stabiler sein. Ein bunter Rahmen kennzeichnet den abgebildeten Ort (Grün = Wald, Blau = Spielplatz, Orange = Dachboden). Die jeweiligen Orte sind unterschiedlich „voll“ – so ist das Waldbild übersichtlicher als das Dachbodenbild. So entstehen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für die Suche.
Der Würfel und „Molly Mief“ sind aus Holz, die Hupen aus Kunststoff. Letztere dürften langfristig gesehen die kürzeste Lebensdauer haben. Solche Ziehharmonika-Faltungen bilden erfahrungsgemäß schnell Risse.
Spielvorbereitung/Aufbau:
Die 30 Karten werden gemischt und verdeckt in die Tischmitte gelegt. Die Hupen werden mit der Pfotenseite nach oben danebengelegt und die Molly-Mief-Figur neben den Stapel gestellt.
Spielablauf:
Die Spieler sind im Uhrzeigersinn an der Reihe, wobei der aktive Spieler die Rolle des Spielleiters übernimmt und würfelt. Die anderen Spieler legen ihre flache Hand auf den Tisch. Anschließend wird die oberste Suchkarte aufgedeckt und alle Spieler versuchen, die Anzahl des erwürfelten Tieres auf dem Bild zu bestimmen. Danach platzieren sie schnell ihre Hand auf die entsprechende Hupe, je nachdem wie viele Tiere sie gezählt haben, und hupen.
Falls kein Tier zu finden ist, greifen die Spieler stattdessen nach der Molly Mief-Figur. Sobald alle Spieler getippt haben, wird gemeinsam überprüft, wie oft das gesuchte Tier auf dem Bild zu sehen ist. Spieler, die richtig getippt haben, dürfen das Suchbild behalten. Spieler mit einem falschen Tipp müssen eines ihrer Suchbilder abgeben. Es besteht auch die Möglichkeit, nicht zu tippen, falls man sich unsicher ist oder die entsprechende Hupe schon belegt ist.
Jeder Spieler darf pro Runde nur einen Tipp abgeben – sind zwei Spieler vermeintlich gleich schnell, entscheidet der Spielleiter. Wer als erster sechs Suchbilder ergattert, hat gewonnen.
Bewertung:
Molly Mief ist ein Suchspiel (HABA nennt es „Schau-genau-Spiel), das auch einen gewissen Wettbewerbscharakter besitzt. Die Spieler suchen nach verschiedenen Tieren, wobei nur der Schnellste die Chance hat, ein Suchbild zu ergattern. Ein kleiner Nervenkitzel, der Kinder begeistert, ohne sie zu überfordern. Neben dem Wettbewerbsaspekt fördert Molly Mief auch die Konzentration, die Reaktionsfähigkeit und den Umgang mit Zahlen: Daher sind die Hupen beidseitig beklebt. Laut Spielanleitung ist die „Pfoten-Seite“ die einfache Seite, die mit den Zahlen die schwierige.
Ein Highlight des Spiels sind natürlich die Hupen: Sobald der Quietschton ertönt, weiß man, dass man zu langsam war. Wie vorhergesehen sind die Hupen der dauerhaften Beanspruchung nicht gewachsen. Im Laufe der Zeit verlieren sie immer mehr ihre Form verlieren. Hervorzuheben ist die die liebevolle Illustration, die dem Spiel eine charmante Note verleiht. Es macht einfach Spaß, sich die Suchbilder in Ruhe anzusehen.
Das Spiel und der Aufbau sind unkompliziert, sodass eine Runde schnell gespielt werden kann, was besonders bei jüngeren Spielern von Vorteil ist. Eine Partie dauert bei zwei Spielern etwa fünf Minuten und kann sich bei voller Spielerzahl auf bis zu fünfzehn Minuten verlängern. Das Spiel macht in größerer Runde ebenfalls Spaß, allerdings besteht dann auch ein höheres Streitpotenzial – denn manchmal ist von einem Tier nur ein Auge zu erkennen. Da wird dann schon einmal diskutiert, ob es auch wirklich das Auge des gesuchten Tieres ist.
Tipp der Redaktion: Beim Spiel mit älteren Kindern können die Hupen gemischt werden. Teilweise zeigen die Pfotenabdrücke nach oben, teilweise die Zahlen. Das erhöht den Schwierigkeitsgrad etwas.
Spielekriterien:
- Glück/Zufall: 5/10
- Wissen: ---
- Logisches Denken: 2/10
- Gedächtnis: ---
- Strategie/Taktik: ---
- Interaktion: 5/10
- Geschicklichkeit: 2/10
Fazit:
Ein liebevoll gestaltetes Kinderspiel, dass Kindern vor allem dank der Hupen viel Spaß bereitet. Erwachsene können hier gut mitspielen, die Herausforderung ist groß genug - und meist haben ohnehin die Kinder die besseren „Adleraugen“.
Fotos: © Redaktion Spieledorf, HABA