Kommentar: Eine vernünftige Entscheidung

Die Spiel doch! In Duisburg sowie die Ratinger Spieletage fallen dem Coronavirus zum Opfer. Ebenso wie zahlreiche Konzerte, Theater- und Opernaufführungen, Sportveranstaltungen sowie weitere Messen.

Mr Meeple RechtsSo traurig das für die Fans von Brettspielen ist, so richtig ist diese Entscheidung. Die Gesundheit aller sollte in diesem Fall vor dem Vergnügen des Einzelnen stehen.

Zu bedauern sind eher die Veranstalter, die auch hohe finanzielle Verluste haben. Ebenso die Aussteller. In diesen Fällen bleibt abzuwarten, inwieweit es finanzielle Hilfen von Bund und Land gibt. Nichtsdestotrotz müssen Opfer gebracht werden – der Blick nach Italien zeigt, wo es hingehen kann, wenn man nicht rechtzeitig agiert (reagieren wäre ohnehin zu spät).

Zu bedauern ist auch das Unverständnis, das manche Fans an den Tag legen und sich in den sozialen Medien unter Hashtags wie #wirwollendochnurspielen die Verlegung der Messe Spiel doch! in ein Bundesland wünschen, das noch keine so restriktiven Maßnahmen angeordnet hat. Zumal sich das ohnehin noch vor dem Wochenende erledigt haben dürfte. Denn die am Donnerstag stattfindende Konferenz der Ministerpräsidenten will sich auf eine gemeinsame Linie der Länder einigen.

An die Mitmenschen denken

Trotzdem ist es schade, dass die Fans der Brettspielwelt in diesem Fall nicht wie sonst zusammen stehen, sondern sich einige wenige durch die restriktiven Maßnahmen in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen, anstatt an ihre Mitmenschen zu denken. Die mehrfach ebenfalls in den sozialen Medien zu lesende Argumentation, wer sich nicht anstecken wolle, könne doch zu Hause bleiben, ist in diesem Fall mehr als fahrlässig. Denn selbst wer noch keine Symptome der Covid-19-Erkrankung zeigt, kann andere bereits anstecken. Niemand kann wissen, ob die Person neben ihm am Spieltisch gesund ist oder nicht. Und nimmt dann unwissentlich das Coronavirus mit nach Hause, wo vielleicht ältere oder vorerkrankte Familienmitglieder leben. Das kann niemand wollen.

Umso schöner ist es, dass der Großteil der Brettspieler Verständnis zeigt. Denn gerade im Bereich der Brettspiele nützen auch die besten Hygienemaßnahmen nichts. Das Spielmaterial (Würfel, Figuren, Karten) ist in den meisten Fällen glatt und aus lackiertem Holz oder Kunststoff. Viren, auch und gerade Sars-Cov-2, können auf solchen Oberflächen mehrere Tage überleben. Und es ist den Ausstellern wohl kaum zuzumuten, nach jeder Partie sämtliche Bestandteile eines Brettspiels zu desinfizieren. Logistisch ist das schlicht nicht machbar. So schade die Absage ist: Sie verhindert nicht das Spielen an sich. Im kleinen Kreis, mit Familie und Freunden, macht es doch auch Spaß. Und indem wir als Spielefreunde uns zurücknehmen und nur in kleinen Runden spielen, tragen wir dazu bei, andere zu schützen. Das ist viel wert.

Schließen will ich mit einem Zitat aus der heutigen Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Unsere Selbstbeschränkung heute wird morgen Leben retten.“

Ihr Mr. Meeple

Grafik: © jro-grafik - stock.adobe.com

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