Es ist und bleibt jedes Jahr aufs Neue ein schönes Gefühl, wenn sich die Türen zu den Hallen öffnen und tausende Menschen zu den Spieltischen strömen. Auch wir waren wieder auf Entdeckungsreise und haben viel Ausprobieren können.
Wie in jedem Jahr führte uns auch auf der Spiel 2025 unser erster Weg direkt in Halle 3, zu einem unserer liebsten Anlaufpunkte: Gerhards Spiel und Design. Dort warteten gleich mehrere Neuheiten darauf, von uns ausprobiert zu werden – und natürlich konnten wir nicht widerstehen. Besonders „Schaf nachgedacht“ (nein, kein Tippfehler, es geht um Schäfer und Schafe) und „Surikata – das Erdmännchen-Spiel“ haben uns sofort begeistert.
Wie man es von Gerhards kennt, sind die Spiele nicht nur optisch schön anzusehen, sondern auch haptisch ein Erlebnis. Die massiven Buchenholzbretter bilden eine schöne stabile Spielunterlage. „Surikata“ hat uns mit seiner niedlichen Erdmännchen-Figur sofort um den Finger gewickelt – da können wir uns nicht freisprechen. Doch auch spielerisch steckt einiges dahinter: Als Zwei-Personen-Spiel fordert es dazu heraus, den Gegner so zu lenken, dass er entweder keinen Zug mehr machen kann oder drei Spielsteine in einer Reihe liegen hat. Ein spannendes Duellspiel mit Köpfchen.
Pinguine und andere Versuchungen
Unser nächster Halt war ebenfalls noch in Halle 3 – Whacky Wizard Games, wo wir auf das Pinguin-Spiel „Push Push Penguin“ gestoßen sind. Und weil wir bekennende Pinguin-Fans sind, war das natürlich ein Pflichtbesuch. Das Spiel hat uns so gut gefallen, dass wir es kurzerhand mitgenommen haben. Manchmal braucht es nicht mehr als ein sympathisches Thema und ein cleveres Design, um unser Herz zu gewinnen.
Abgesehen davon ist Halle 3 sonst nicht unbedingt unser Revier. Dort dominieren die Kenner- und Expertenspiele, also eher Titel für Strategiefüchse und Grübler. Für uns liegt der Fokus bekanntermaßen eher auf Familien- und Gelegenheitsspielen, weshalb wir in Halle 3 nur gezielt Station machten.
Katzen auf wackeligen Türmen
Ein kurzer Abstecher führte uns noch in Halle 2, wo wir unbedingt bei Arcane Wonders vorbeischauen wollten. Dort wartete unser Wunschkauf aus der Neuheitenschau: „Cat at the Tower“. Schon der Name weckte unser Interesse – und das Spiel hat gehalten, was es versprach.
Hier geht es darum, gemeinsam einen Turm für Katze Toto zu bauen, und das Ganze ist herrlich wackelig, spaßig und ein bisschen tricky. Die Bauvorgaben sorgen dafür, dass man nicht einfach drauflos stapeln kann, sondern mit Fingerspitzengefühl und etwas Taktik vorgehen muss. Ein großartiges Geschicklichkeitsspiel, das für jede Menge Lacher sorgt – und natürlich in unserer Tasche landete.
Spiel 2025: Auf zu den Familienhallen
Nach diesen ersten Eindrücken auf der Spiel 2025 zog es uns schließlich weiter in die Hallen 4, 5, 6 und 7, wo wir uns traditionell am wohlsten fühlen. In Halle 4 legten wir ebenfalls nur einen kurzen Zwischenstopp ein, um einen Blick auf die Bühne zu werfen, denn auch hier dominierten noch die Expertenspiele – doch danach tauchten wir so richtig in die Welt der Familienspiele ein.
Ab jetzt ging uns dann wirklich das Messeherz auf: bunte Stände, begeisterte Besucherinnen und Besucher, und natürlich jede Menge Neuheiten, die zum Ausprobieren einluden.
Hurry Harry – Tempo bei biwo-Spiele
Unser erster Stopp in den Familienhallen führte uns zu biwo-Spiele. Dort präsentierten uns die Verleger das neue Spiel „Hurry Harry“ – und der Name ist Programm! Das Spiel ist schnell, turbulent und macht einfach Laune.
Jeder Spieler hat fünf Handkarten mit unterschiedlichen Farben und Symbolen. Gewürfelt wird mit speziellen Würfeln, die bestimmen, welche Karte abgeworfen werden muss. Klingt simpel, ist es aber nicht, denn die Würfel im Laufe der Runden kommen Würfel hinzu, die die Bedeutung der ersten Würfel ändern und damit auch die Reihenfolge, in der sie gelesen werden müssen. So entsteht ein rasantes Reaktionsspiel, bei dem nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Köpfchen gefragt ist.
Uns hat „Hurry Harry“ sofort gepackt – und natürlich durfte es auch mit nach Hause. Ein herrlich flottes Spiel, das wir sowohl Gelegenheitsspielern als auch Vielspielern (diese können ja gleich in der höchsten Schwierigkeit einsteigen) ans Herz legen möchten.
Nachhaltig unterwegs – Papierspiele aus Österreich
Ein kleiner Geheimtipp der Spiel 2025 war für uns der Stand von Papierspiele aus Österreich. Hinter dem Namen steckt tatsächlich das Konzept: Spiele aus Papier, verpackt in einen schlichten Umschlag, perfekt für unterwegs, nachhaltig produziert und zu einem Preis, der wirklich fair ist – 8 Euro pro Spiel.
Wir haben mit Autor Michael Zelenka das Spiel „Wanderwege“ ausprobiert, ein kooperatives Legespiel, bei dem man gemeinsam versucht, möglichst viele Punkte zu erreichen. Mit Karten legt man zusammenhängende Wanderwege, die an Aussichtspunkten enden – dort warten im Idealfall Sehenswürdigkeiten, die zusätzliche Punkte bringen.
Das Spielprinzip ist leicht verständlich, aber clever, und das Gesamtkonzept überzeugt auf ganzer Linie. Nachhaltig, handlich, originell – und „Wanderwege“ ist nur eines von mehreren Titeln, die neugierig machen. Ein echter Tipp für alle, die kleine, handliche Spiele schätzen.
Grusel, Logik und Denksport bei SmartGames
Natürlich durfte auch der Besuch bei SmartGames nicht fehlen – ein fester Bestandteil jeder Messe für uns. Die Neuheiten dort sind jedes Jahr ein Highlight, und auch diesmal wurde wieder kräftig getüftelt.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist uns die „Grusel Gruft“, die wir schon in unseren Halloween-Neuheiten erwähnt haben. Es gilt, ein Mädchen und ihre Katze vom Friedhof zu lotsen – doch die Wege sind von Skeletten blockiert, deren Sockel unterschiedlich geformt sind. Dadurch können sie nicht auf jedes Feld gesetzt werden, was jede Aufgabe zu einem echten Hirnverzwirbler macht.
Daneben gab es mit „Dice Deduction“ eine weitere spannende Neuheit, bei der nicht nur logisches Denken, sondern auch Kopfrechnen gefragt ist. Es gilt, aus Puzzleteilen Würfelseiten zu legen, deren Summe die Zahl aus der Aufgabe ergibt. Smart Games gelingt es immer wieder, bekannte Prinzipien neu zu denken und so kleine Knobel-Meisterwerke zu schaffen. Wir waren jedenfalls wieder einmal beeindruckt (und hängen aktuell immer noch in den Junior-Leveln fest).
Musik für alle – Hitster rockt auch auf der Spiel 2025 weiter
Auch bei Jumbo haben wir vorbeigeschaut – und dort ging es laut zu: Denn das beliebte Musikspiel „Hitster“ hat ordentlich Zuwachs bekommen.
Neu sind die Rock Edition, die Weihnachts-Edition und die Celebration Edition, letztere mit jeder Menge Partyhits. Auf der Bühne wurde kräftig gefeiert, und wer seinen Stand in der Nähe hatte, bekam automatisch das passende Soundtrack-Feeling dazu.
„Hitster“ hat sich mittlerweile zu einem echten Dauerbrenner entwickelt – und das zu Recht. Das einfache, mitreißende Prinzip funktioniert in jeder Variante, und die neuen Editionen kamen bei den Besucherinnen und Besuchern super an.
Wissen mit Anspruch – Smart 10 bei Piatnik
Danach führte uns unser Weg zu Piatnik, wo wir uns die neuen Erweiterungen für „Smart 10“ angesehen haben. Dieses Quizspiel ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern gehört für uns zu den besten Wissensspielen überhaupt.
Das System bleibt unverändert: Für jede Frage gibt es zehn Antwortmöglichkeiten, und wer eine weiß, zieht einen passenden Marker. Die neuen Ergänzungen bieten Fragen aus den Bereichen „Rock & Pop“ sowie „18+“. Anspruchsvoll, hochwertig produziert und bestens geeignet für Quizfans, die mehr als nur Standardfragen wollen.
Zaubertränke, Dinos und Würfelspaß – FlexiQ Games überrascht uns
Im vergangenen Jahr haben wir FlexiQ Games aus Belgien offenbar komplett übersehen – wie konnte das nur passieren? Bei der Spiel 2025 war es das Schachteldesign, das uns im Vorübergehen ins Auge fiel und uns neugierig zum Stand führte.
FlexiQ Games steht für spaßige Lernspiele, die gern mal ein bisschen mehr Nachdenken erfordern und in der Regel einen Twist haben – der Name ist Programm: FlexiQ = felxibel. Wir haben gleich mehrere Spiele ausprobiert. Unter anderem Abracada-Broom, ein Zaubertrankspiel, bei dem wir Trankzutaten sammeln, um unseren Hexenbesen zu reparieren. Klingt erst einmal simpel, ist aber alles andere als einfach!
Es wird gewürfelt, danach werden die vorgegebenen Aktionen ausgeführt – Zutaten in einen von drei Kesseln werfen und so weiter. Das Gemeine daran: Ein zweiter Würfel bestimmt, ob die Farbmarkierungen der Kessel getauscht werden – oder sogar die Kessel selbst. Da ist Gehirnakrobatik gefragt, denn man muss sich gut merken, wo die richtigen Zutaten gelandet sind. Anspruchsvoll, aber großartig!
Trotzdem eignet sich das Spiel auch für jüngere Kinder, denn es lässt sich wunderbar anpassen, quasi zum Mitwachsen. Man kann den Hexenbesen verkleinern, nur nach Farben oder Symbolen spielen oder den komplizierteren Würfel einfach weglassen. Eine tolle Idee, die Familien und Vielspieler gleichermaßen anspricht.
Daneben haben wir uns das kleine Reisespiel „Takamachi“ angesehen, bei dem man durch clevere Würfelkombinationen versucht, seine Würfel schneller loszuwerden als der Gegner. Einfach, flott und schön gestaltet – genau unser Ding.
Und als bekennende Dino-Fans (wir werden einfach nie erwachsen), mussten wir natürlich auch bei „Raptor Race“ Halt machen. Dabei gilt es, fünf Raptoren in einer bestimmten Reihenfolge ins Ziel zu bringen – die Reihenfolge wird durch eine gezogene Karte festgelegt. Es geht also nicht darum, der Schnellste zu sein, sondern darum, seine Würfel clever einzusetzen, um die richtige Reihenfolge zu schaffen. Natürlich haben alle Mitspielenden dasselbe Ziel, was die Sache umso spannender macht. Besonders schön: Das Spiel bietet zwei Varianten – eine einfachere und eine komplexere, wenn man das Spielbrett umdreht. Wir lieben solche Spiele, die mitwachsen und verschiedene Zielgruppen ansprechen – FlexiQ Games wird künftig eine feste Anlaufstelle bei unseren Messebesuchen.
Abenteuer auf hoher See und über den Wolken – Neuheiten bei Zoch
Natürlich waren wir auch wieder bei Zoch, wo uns gleich mehrere Neuheiten begeistert haben. Besonders schön fanden wir „Käpt‘n Memo“, ein cleveres Memory-Spiel mit Piratenflair. In jeder Runde übernimmt jemand die Rolle des Kapitäns, während die anderen als Matrosen mit an Bord sitzen – im wahrsten Sinne des Wortes. Ziel ist es, möglichst viele Schätze zu finden, ohne dass das Boot kentert. Denn sobald zwei gleiche Hindernisse wie Riffe oder Hurricanes aufgedeckt werden, ist die Runde vorbei.
Spannend wird es, wenn die Matrosen das Gefühl haben, dass der Kapitän gerade in gefährliche Gewässer steuert – dann dürfen sie meutern! Eine richtig schöne Idee, die das klassische Memory-Prinzip mit einer Portion Chaos und Interaktion mischt.
Deutlich ruhiger, aber mindestens genauso reizvoll ist „Über den Wolken“, ein wunderschön illustriertes Familienspiel über Zugvögel. Es geht darum, die Vögel auf die beste Position für den Abflug zu bringen – und das erfordert gutes Timing, kluge Planung und ein Auge für Hindernisse. Jeder Zug kostet Ressourcen, und man muss genau abwägen, denn mit jeder Runde werden die Aktionen teurer. Ein sehr schönes Taktikspiel, das uns auf ganzer Linie überzeugt hat. Kein Wunder, dass „Über den Wolken“ auch bei uns im Gepäck landete.
Süß, klein und überraschend beliebt – Jolly Dutch & Huch!
Bei Jolly Dutch, einem Verlag aus den Niederlanden, haben wir uns sofort in „Gelati“ verliebt. Kaum verwunderlich – es dreht sich alles um Eiscreme! In diesem Legespiel müssen Bestellungen erfüllt werden, indem man geschickt die richtigen Eissorten kombiniert. Das Spiel gibt es derzeit nur mit niederländischer und englischer Anleitung, aber auf der Rückseite der Schachtel befindet sich ein QR-Code, über den man sich bequem die deutsche Anleitung herunterladen kann – sehr praktisch!
Ebenfalls begeistert haben uns zwei kleine, aber feine Titel von Huch! aus der neuen Reihe der EveryGames: „Wool Shop“ und „Blue Penguin“. Beide sind winzige Kartenspiele im handlichen Mini-Format (etwa 7 x 5 cm) – perfekt für unterwegs.
In „Blue Penguin“ geht es – natürlich – wieder um unsere geliebten Pinguine, die man durch geschickte Spielzüge anlockt. Klar, dass wir daran nicht vorbeikamen. Und in „Wool Shop“ dreht sich alles um Mode: Man versucht, Wollwaren in New York zu verkaufen und am Ende die trendigste Kollektion zu besitzen. Beide Spiele machen richtig Spaß, sind schnell erklärt und sehen toll aus.
„Blue Penguin“ war übrigens am Freitagmittag bereits ausverkauft. Durchaus überraschend, denn dass ein so kleines Familienspiel gleich in den ersten Messetagen vergriffen ist, kommt selten vor. Normalerweise trifft das eher auf große, aufwendig produzierte Brettspiele zu. Aber ehrlich gesagt: Uns wundert das nicht – das Spiel macht einfach Laune.
Französische Eleganz und Klassiker im neuen Glanz auf der Spiel 2025
Im Anschluss zog es uns noch zu den Gigamic, wo wir „Qomet“ ausprobiert haben – ein wunderschön gestaltetes Zwei-Personen-Spiel, bei dem ein sternförmige Steine auf das Spielfeld gelegt oder darüber gezogen werden. Leider war das Spiel nicht erhältlich, weil der Zoll in Köln den Verlag ausgebremst hatte. Schade, aber solche Dinge kommen leider immer wieder vor. Wir hätten es zu gern mitgenommen.
Bei Blue Orange stand schließlich noch ein Highlight auf dem Programm: „Gygès“, eine Neuauflage des Klassikers. Das Spiel ist eine Prestigeausgabe mit Holzbrett und goldfarbenen Metallringen – ein echtes Schmuckstück!
Das Spielprinzip beruht auf einer historischen Legende: Der Ring des Königs macht unsichtbar, und man versucht, den Thron des Gegners zu erobern, indem man den eigenen Ring dorthin bewegt. Natürlich nach festen Zugregeln – und weil beide dasselbe Ziel haben, entsteht ein spannendes, taktisches Ringen (ok, das Wortspiel konnten wir uns an dieser Stelle nicht verkneifen), das uns sofort gefesselt hat.
Küstenwache, Alpakas und Origami – zwischen Leuchtturm und Waschmaschine
Wie in jedem Jahr haben wir natürlich auch beim Topp / frechverlag Halt gemacht – mittlerweile eine feste Station für uns. Einst bekannt als klassischer Bastelverlag, bringt Topp / frech inzwischen auch Brettspiele heraus. Und als bekennende Ostsee-Fans mussten wir uns selbstverständlich das Spiel „Leuchtturm voraus“ anschauen.
Dabei schlüpfen wir in die Rolle der Küstenwache, kontrollieren Leuchttürme und Bojen und fertigen gemeinsam eine Seekarte an. Es ist ein Teamspiel, bei dem man Routen plant und Punkte sammelt – und schon allein die Thematik hat uns begeistert. Dazu kommt die stilvolle Illustration in maritimen Blau-Weiß-Rot-Tönen, angenehm dezent und nicht überladen. Für uns war klar: Dieses Spiel musste mit!
Am anderen Ende der Halle stießen wir bei der Game Factory auf eine alte Bekannte – oder besser gesagt, eine tierische Fortsetzung. Nach „Birdie“ und „Foxy“ gibt es nun „Alpaka“, den dritten Teil der Reihe. Hier gilt es, sich als bester Alpaka-Hirt der Welt zu beweisen, ein eigenes Kartendeck zu ergänzen, Gehege zu bauen und die Fähigkeiten der flauschigen Tiere clever zu nutzen. Besonders charmant: die wunderschönen Illustrationen, die einfach zum Verlieben sind. Da war es wieder – dieses „Wir-können-nicht-vorbeigehen“-Gefühl.
Farben, Formen und Socken – Schweiz trifft Humor
Auch bei Steffen Spiele haben wir wie immer vorbeigeschaut. Seit einigen Jahren gehört der Verlag zu Helvetiq aus der Schweiz – und beide überraschen jedes Jahr mit tollen Ideen.
Neu bei Steffen Spiele war diesmal „Coloro“ von Ralf zur Linde, ein Legespiel mit Holzplättchen im Origami-Stil. Ziel ist es, Origami-Motive zu sammeln, während Pfeilplättchen anzeigen, in welche Richtung man die Holzplättchen aufnehmen darf. Es müssen bestimmte Vorgaben erfüllt werden, und dank des variablen Spielbretts bleibt jede Partie anders. Wie immer bei Steffen Spiele: hochwertig, liebevoll gestaltet und mit großem Wiederspielwert.
Bei Helvetiq haben wir dann „Oh My Socks“ entdeckt – ein Spiel, das schon durch seine Idee für Lacher sorgt. Wie oft verliert man beim Waschen eine Socke? Genau! Und darum geht’s hier: Sockenpaare sammeln, bevor die Waschmaschine loslegt. Eine Waschmaschinenkarte sorgt für Chaos, und wer am Ende die meisten Paare gerettet hat, gewinnt. Wir haben uns köstlich amüsiert – und, ja, zwei Socken verloren (im Spiel, nicht in echt).
Schnörkel, Schätzungen und Meeresschutz – Trends bei Moses & Denkriesen
Ein weiterer Pflichtbesuch war der Stand von moses. Der Verlag ist bekannt für seine kleinen, feinen Spiele, die oft mit großem Charme überraschen. Klassiker wie die Black Stories haben wir diesmal ausgelassen – davon haben wir inzwischen diverse daheim. Stattdessen hat uns „Loops & Lines“ begeistert.
Dabei legt man Plättchen, um verschnörkelte Linien und Muster zu bilden, die sogenannten Loops. Für jeden abgeschlossenen Loop gibt’s Punkte, aber weil alle an derselben Auslage basteln, wird’s schnell knifflig. Ein Sichtschirm sorgt dafür, dass niemand weiß, welche Karten die anderen haben. Ein einfaches, cleveres Familienspiel ab acht Jahren – leicht zu lernen, aber erstaunlich fordernd.
Ebenfalls ein Muss war Denkriesen – der Verlag aus Norddeutschland, berühmt für seine Stadt-Land-Vollpfosten-Blöcke, hat mittlerweile eine größere Palette an Gesellschaftsspielen. Wir hatten schon im Vorfeld über „Vilmohra“ im unseren Halloween-Empfehlungen berichtet, das uns natürlich gefiel. Mitgenommen haben wir stattdessen das Würfelspiel „Kuddel Buddel“ – stilecht im Flaschenformat, bei dem man Nachrichten in einer Flaschenpost entschlüsseln muss. Eine süße Idee und perfekt als Reisespiel.
Ebenso charmant: „Tatort Meer Junior“, ein Kinderkrimi im Umschlagformat, bei dem man zusammen mit Manni Möwe Fälle löst – der aktuelle Fall heißt „Schmutziges Verbrechen“ und behandelt spielerisch die Themen Umweltschutz und Meeresverschmutzung. Lehrreich, unterhaltsam und kindgerecht. Und natürlich durften auch ein paar neue Stadt-Land-Vollpfosten-Blöcke nicht fehlen – die gehen schließlich immer.
Trends und Fazit der Spiel 2025 – Schätzen, Natur und Nachhaltigkeit
Was uns in diesem Jahr besonders aufgefallen ist: Schätzspiele liegen auf der Spiel 2025 eindeutig im Trend. Schon 2024 hatte der Schätzmal Verlag mit diesem Prinzip Erfolg, und nun ziehen viele nach. Denkriesen hat eigene Schätzblöcke vorgestellt, und auch bei moses fanden sich entsprechende Spiele. Auch in einigen Brettspielen anderer Verlage taucht das Schätzprinzip inzwischen als zentrales oder ergänzendes Element auf.
Das zweite große Thema ist eindeutig die Natur. Ob bei Tatort Meer, Piatniks „Waldland“ oder Erweiterungen zu „Mischwald“ sowie die Blumenspiele „Dahlia“ und „Wildwuchs“, überall finden sich ökologische und naturnahe Themen. Auch Spiele über Tiere, Pflanzen oder Umweltbewusstsein waren stark vertreten. Wir finden das wunderbar – schließlich kann es nicht schaden, wenn Spiele nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken über unsere Umwelt anregen.
Ein langer und intensiver Messetag
Unser Tag auf der Messe war lang, bunt und voller Eindrücke. Eigentlich wollten wir am Freitag noch einmal nach Essen fahren – doch zum ersten Mal in 17 Jahren Messegeschichte machte uns die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Mit Fieber und Erkältung bleibt man dann doch besser im Homeoffice.
Trotzdem sind wir dankbar, dass wir so viele Eindrücke an einem Tag sammeln konnten. Wir haben gelacht, gestaunt, ausprobiert und uns inspirieren lassen. Und natürlich wird auch in diesem Jahr wieder Mr. Meeple seine Top 3 der Messe küren – denn unter all den Highlights waren auch seine Favoriten dabei. Welche das sind? Das verraten wir in der kommenden Woche.
Bis dahin bleibt uns nur zu sagen: Essen 2026 – wir kommen wieder!
Fotos: © Redaktion Spieledorf