Aufgrund der am Mittwoch stattfindenden Spiel Preview Night wurde die Verleihung des Deutschen Spielepreises auf den Abend des ersten Messetages gelegt.
Und so trafen sich erstmals nicht am Vorabend der Messe, sondern nach dem ersten anstrengenden Messetag wieder zahlreiche Gäste im Saal „Europa“ um der feierlichen Preisverleihung beizuwohnen. Zu Beginn bedankte sich Dominique Metzler bei denjenigen, die für die vielen Besucher der Messe meist im Hintergrund bleiben: ihrem Team, das mit ganzer Kraft daran arbeitet, dass die Spieltage in Essen jedes Jahr wieder ein Erfolg sind. Und auch ihr Sohn, der im Frühjahr dieses Jahres ins Familienunternehmen eingestiegen ist, wurde mit einem Blumenstrauß belohnt.
Diese Gelegenheit nutzte Dominique Metzler um sich noch einmal daran zu erinnern, wie sie selbst einst die Leitung und Organisation der Spielemesse übernommen hat. Ganz spontan habe sie damals „Ja“ gesagt, als ihre Mutter sie nach einem langen Tag auf der Spielwarenmesse in Nürnberg darum bat. Auch als ihre Mutter mehrfach fragte, ob sie wirklich wissen was das bedeute, sei sie von dem „Ja“ nicht abgewichen. Umso mehr freute sich die Geschäftsführerin des Friedhelm Merz Verlages, dass nun auch die dritte Generation im Boot ist.
Der innoSpiel für „Ab durch die Mauer“
Danach übernahmen der Pressesprecher des Friedhelm Merz Verlags, Frank Zirpins, sowie Dirk Stolzenberg. Als erster Programmpunkt stand die Vergabe des Preises innoSpiel an, dessen Preisträger bereits am Vortag auf der Pressekonferenz verkündet worden war: „Ab durch die Mauer“. Der Autor des Spiels, Jürgen Adams, sowie Spiele-Redakteur Walter Scholz nahmen die Auszeichnung vom Bürgermeister der Stadt Essen entgegen.
Danach ging es einmal mehr Schlag auf Schlag: Die Gewinner der Plätze zehn bis vier durften nacheinander auf die Bühne kommen und sich eine gerahmte Urkunde abholen. Eine Überraschung in diesem Bereich war sicherlich, dass das viel gelobte „Gloomhaven“ nur auf Platz zehn lag. Nach einem ersten Gruppenfoto kam unter Fanfarenklängen die Gewinner des Spielepreises in Bronze und Silber auf die Bühne, bevor der Sieger verkündet wurde: „Flügelschlag“ von Elizabeth Hargrave, erschienen im Feuerland Verlag. Für viele bei der Bekanntgabe vielleicht doch eine kleine Überraschung, hatten einige doch Platz zwei, „Die Tavernen im tiefen Thal“ von Wolfgang Warsch (Schmidtspiele) eher auf dem obersten Podest des Siegertreppchen gesehen. Doch das wundervoll illustrierte Spiel rund um die Vogelarten des nordamerikanischen Kontinents hatte die Spieler vollends überzeugt. Sie durften sich außerdem auf eine Erweiterung mit europäischen Vögeln bei der diesjährigen Messe freuen.
Mit lachendem und weinendem Auge
Zuletzt wurde Deutsche Kinderspielepreis verliehen. Er ging in diesem Jahr an „Concept Kids – Tiere“ von Gaetan Beaujannot und Alain Rivollet, erschienen bei Repos Production im Vertrieb von Asmodee. Getrübt wurde dieser Erfolg dadurch, dass Autor Alain Rivollet am 5. August im Alter von 55 Jahren plötzlich verstorben ist. An seiner Stadt war sein Bruder nach Essen gereist, um zusammen mit Gaetan Beaujannot und dem Team von Repos die Auszeichnung für seinen verstorbenen Bruder entgegenzunehmen.
Im Gespräch erzählte er, dass sein Vater und sein Bruder schon immer gern gespielt hätten – er er selbst allerdings eher weniger. Er sei sich aber sicher, dass sich Alain sehr über diese Auszeichnung gefreut hätte.
Zum Abschluss posierte er unter dem Applaus der Gäste mit allen anderen Preisträgern für ein Gruppenfoto, bevor für alle der lockere Teil des Abends begann, bei dem sich auch die Tischgespräche hauptsächlich um Spiele drehten.
Die Liste der Sieger 2019 in der Übersicht:
- Flügelschlag von Elizabeth Hargrave (Feuerland Verlag)
- Die Tavernen im tiefen Thal von Wolfgang Warsch (Schmidt Spiele)
- Teotihuacan: Die Stadt der Götter von Daniele Tascini und Dávid Turczi (Schwerkraft-Verlag)
- Spirit Island von R. Eric Reuss (Pegasus Spiele)
- Architekten des Westfrankenreichs von Shem Phillips und S.J. Macdonald (Schwerkraft-Verlag)
- Detective von Ignacy Trzewiczek, Przemysław Rymer und Jakub Łapot (Portal Games/Vertrieb Pegasus Spiele)
- Underwater Cities von Vladimir Suchy (Delicious Games)
- Newton von Nestor Mangone und Simone Luciani (Cranio Creations/Vertrieb Asmodee)
- Just One von Ludovic Roudy und Bruno Sautter (Repos Production/Vertrieb Asmodee)
- Gloomhaven von Isaac Childres (Feuerland Verlag)
Kinderspielepreis: Concept Kids – Tiere von Gaetan Beaujannot und Alain Rivollet (Repos Production/Vertrieb Asmodee)
innoSPIEL: Ab durch die Mauer von Jürgen Adams (Zoch Verlag)
Mehr Bilder von der Verleihung gibt es in unserer Bildergalerie.
Fotos: © Redaktion Spieledorf